Früher sorgte Mundpropaganda allein für einen stetigen Strom neuer Patientinnen und Patienten. Zahnärzte waren feste Größen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Das hat sich grundlegend gewandelt. Der Wettbewerb unter den Zahnärzten und Kieferorthopäden ist größer geworden, was daran liegt, dass sich der potenzielle Patient vorab im Internet schlau macht und bereit ist, größere Strecken auf sich zu nehmen. Der Interessent lässt sich aber nicht nur vom schönen Design einer Internetseite oder von klug geschriebenen Fachtexten leiten. Vielmehr sucht er zwischen den Zeilen eine Antwort auf die Frage, warum er sich das Implantat bei Ihnen und bei keinem anderen Zahnarzt setzen lassen soll. Hier kommt das emotionale Marketing ins Spiel, das subtil mit der Sprache spielt, ohne den Interessenten etwas vorzumachen.
Mir begegnen immer wieder Zahnärzte und Kieferorthopäden, die alles Mögliche versuchen, um neue Patienten zu gewinnen. Entweder verkaufen sie Zusatzleistungen besonders günstig oder bieten immer längere Sprechstunden an, um den Konkurrenten eine „Nasenlänge voraus“ zu sein. Lange Sprechzeiten sind eine gute Sache, jedoch eher für eine Praxisgemeinschaft empfehlenswert, in der sich die Zahnärzte mit den Spätdiensten abwechseln können. Grundsätzlich sind solche Angebote für den Patienten toll, aber sich selbst unter Wert zu verkaufen oder “bis zum Umfallen” zu arbeiten, wird Sie auf Dauer nicht zufriedenstellen. Unzufriedenheit wiederum ist fatal, denn sie bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Ihre Arbeit und Patienten.